Das Equipment
Für das Rösten solltet ihr folgende Grundausstattung bereithalten:
- Heißluftfritteuse
- 1 -2 Kochsiebe / Seiher o.ä. (feuerfest, um den Kaffee später abzukühlen)
- Waage
- Topflappen oder Zange (um die heiße Trommel zu entnehmen)
- Grüne Kaffeebohnen
Für den Fall, dass ihr eure Röstung messen möchtet solltet ihr folgendes Equipment bereithalten:
- Zeitmesser
- Thermometer
Die Umgebung
Beim Rösten entsteht immer ein wenig Rauch und die Spreu, im englischen „Chaff“ genannt, löst sich von der Bohne und sammelt sich am Boden der Heißluftfriteuse.
Zum rösten lasse ich immer das Fenster geöffnet oder schalte die Abzugshaube an. Der Kaffeeröst-Geruch ist zu Beginn vergleichbar mit gebackenem Brot und wandelt sich nach Röstgrad zu dem typischen Röstgeruch. Natürlich kann auch draußen geröstet werden, dafür benötigt ihr lediglich eine Stromanschluss, jedoch können niedrige Außentemperaturen den Röstvorgang verlängern.
Die Kaffeebohne
Wir verwenden ausschließlich Spezialitäten Kaffee. Dieser ist frischer, hat eine viel höhere Qualität und ermöglicht es zudem den Bauern ihren Kaffee für einen besseren Preis zu verkaufen. Dieses System wollen wir unterstützen, denn die Bauern sollen für ihre hervorragende Arbeit gerecht entlohnt werden. Zudem entlohnt dich der deutlich bessere Geschmack beim Genuss des Kaffees.
Der Aufbau
Fenster öffnen / Abzugshaube anstellen / draußen rösten
Die Menge
Für eine Röstcharge verwende ich 300-400g grüne Bohnen, das hängt von den einzelnen Bohnen ab. Experimentiert mit den Mengen, im Grunde kann alles zwischen 100g und 400g verwendet werden. Bei zu vielen Bohnen werden durch die langsamere Rotation die Bohnen ungleichmäßiger geröstet, zudem sollte beachtet werden, dass sich die Bohnen bei der Röstung ausdehnen und damit den Platz im Käfig reduzieren.
Die Bohnen verlieren während des Röstprozesses im Schnitt 20% Flüssigkeit und werden leichter. Zudem nimmt ihr Volumen um 30%-40% zu.
Beispiel:
Bei meiner Röstmenge von mehreren unterschiedlichen Bohnen entspricht dies folgenden Zahlen, bei einer Röstzeit von 16 min.:
Röstung | Gewicht | Volumen |
Vorher | 400 g | 615 ml |
Nachher | 322 g | 981 ml |
Differenz (Einheiten) | 78 g | 366 ml |
Differenz (Prozent) | 19,5 % | 37,3 % |
Das Einfüllen
Die Heißluftfritteuse lasse ich unbefüllt auf 230°C vorheizen. In der Zwischenzeit befülle ich den Grillkäfig mit den Rohkaffeebohnen. Die Temperatur, die die Bohnen erreichen sollen liegt bei 200°C – 220°C Grad. Nach der Vorheizphase setze ich den gefüllten Grillkäfig ein und stelle auf die Wunschtemperatur. In meinem Fall liegt die bei ca. 210°C. Die Temperatur nimmt nach dem Einfüllen der Bohnen stärker ab und nimmt mit der Zeit wieder zu.
Das Beobachten
Die Bohnen verändern jetzt langsam ihre Farbe von einem hellen grünlichen Ton in einem hellen beigen Ton, der anzeigt, dass der Zucker in der Bohne anfängt zu karamellisieren. Der Duft von frisch gebackenen Brot verströmt.
Die Bohnen werden zusehends dunkler, während Wasser und Öle in der Bohne heißer werden.
Der 1. Crack
Ab der 7. – 10. Minute, könnt ihr das erste Knacken der Bohnen hören. Ähnlich wie bei Popcorn zeigt dieses Knacken das Wasser und Öle in der Bohne sich soweit erhitzt und Druck aufgebaut haben, dass die Bohne mit einem Mal regelrecht aufpoppt.
Der 1. Crack zeigt an, dass ihr den Kaffee ab jetzt zubereiten könntet. Je nach Gusto könnt ihr die Bohnen jetzt noch weiter rösten. Je nach Röstgrad treten andere Aromen hervor.
Helle Röstung |
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Zu Beginn des 1. Crack. Aroma: Zitrusfrucht, Beeren, süß. |
Mittlere Röstung |
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Am Ende des 1. Crack und danach. Aroma: Herbstfrucht, Vanille, mild. |
Dunkle Röstung |
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Während des 2. Crack Aroma: Schokolade, Nuss, stark. |
Der 2. Crack
Bei sehr langem Rösten könnt ihr auch das zweite Knistern hören. Dieses ist etwas leiser und hat eine höhere Tonlage als das erste Knacken. Zudem nimmt das Knistern stetig zu. Kleinste Risse entstehen auf der Oberfläche der Bohnen und austretendes Öl lässt die Bohnen schimmern.
Das Kühlen
Habt ihr die gewünschte Röstung erreicht, dann schüttet die heißen Kaffeebohnen in ein Sieb. Ich verwende immer zwei Siebe, womit ich den Kaffee 1-2 min. hin und her schütte um diesen möglichst schnell abzukühlen, da dieser sonst weiterröstet. Ihr könnt auch alles auf einem Backblech verteilen, durch die große Oberfläche kühlt er schneller.